Aufnahme, Herstellung von Stereobildern

 

Bei der Aufnahme von Stereobildern werden zwei Stereo-Halbbilder hergestellt, für jedes Auge eines. Während ein einzelnes Bild lediglich eine Vorstellung der räumlichen Perspektive vermittelt, erreicht man mit der beidäugigen Betrachtung von Stereobildern eine echte Wahrnehmung der dritten Dimension!

 

Stereopsis HP 600

 

Bild 1:  Der Weg vom Motiv über die Stereoaufnahme bis zur stereoskopischen Betrachtung

 

Die einfachste Möglichkeit, Stereobilder herzustellen, ist die Benutzung einer echten Stereokamera (3D-Kamera). Das ist eine Kamera mit zwei gleichen Aufnahmeobjektiven, die mit nur einem Auslösen beide Halbbilder gleichzeitig aufnimmt.

 

 

 Kamera FujiW3 600

Bild 2: Zweiäugige echte Stereokamera

 

Den Abstand der Objektive nennt man Stereobasis, sie soll für natürlich wirkende Stereoaufnahmen etwa 65mm (Augenabstand) betragen. Da zur Zeit auf dem Markt nur sehr wenige industriell produzierte echte Stereokameras zum Kauf angeboten werden, haben sich in der Stereoszene einige Alternativen etabliert:

 

Beim Kameragespann werden zwei gleiche Kameras nebeneinander montiert und per Fernsteuerung gleichzeitig ausgelöst. Dies kann mit einem externen Auslöser erfolgen, durch Eingriff in die Kamera oder mit einem für diese Aufgabe optimierten Firmwarehack (StereoData Maker).

 

Kamera Gespann 600

 

Bild 3: Stereo-Gespann aus zwei gleichen Kameras

 

Beim Spiegel-Rig werden 2 Kameras und ein halbdurchlässiger Spiegel so montiert, dass beide Kameras das Motiv in gleicher Weise sehen können, sich gegenseitig aber nicht behindern. Mit dieser Technik sind beliebig kleine Stereobasen möglich.

 

Kamera SpiegelRig 600

 

Bild 4: Spiegel-Rig Konstruktion aus zwei Kameras und einem halbdurchlässigen Oberflächenspiegel

 

Falls das Motiv völlig statisch ist, können die linke und rechte Aufnahme auch nacheinander erfolgen. Die Kamera wird hierzu auf einen Schiebeschlitten befestigt und die Kamera zwischen den beiden Aufnahmen um die Stereobasis verschoben. Ideal für diese Technik sind Tabletop- und Makroaufnahmen, ungeeignet dagegen Landschaften, da vorüberziehende Wolken oder sich auch bei leichtem Wind bewegende Blätter beim Betrachten als störend empfunden werden.

 

 

Echte

Stereokamera

Gespann Spiegel-Rig Verschiebetechnik

Stereobasis

(typische Werte)

fest,

(3cm-7cm)

variabel

(6cm-20cm)

variabel

(0cm-10cm)

variabel (> 0cm)

Qualität der

Synchronisierung

sehr gut

je nach

Technik

schlecht bis

sehr gut

je nach

Technik

schlecht bis

sehr gut

Kopplung von

Entfernung und

Brennweite

sehr gut

je nach

Technik

nicht

vorhanden

bis sehr gut

im

allgemeinen

nicht

vorhanden

nicht notwendig
Notwendigkeit zur Nachbearbeitung:    
Scheinfenster

im

allgemeinen

notwendig

dringend

notwendig

dringend

notwendig

dringend

notwendig

Geometrische Bildfehler

bei

bescheidenen

Ansprüchen

ausreichend

dringend

notwendig

dringend

notwendig

kann eventuell

ausreichend sein

Farbfehler im allgemeinen nicht notwenig

im

allgemeinen

notwendig

dringend notwendig im allgemeinen nicht notwenig

 

Information: Die SIG DGS-Kamera entwickelt momentan auf der Basis des Rasperry Pi eine Stereokamera.

 

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Aufnahme

Rahmung

Wiedergabe

 

Bildnachweise: Bild 1,4: © Gerhard P. Herbig, Bild 2: Fujifilm FinePix Real 3D W3, © Fujifilm Corporation, Bild 3: SonyNEX 3D, ©Co van Ekeren